Erdferkel „Himba“ Kölner Zoo eingezogen

Köln - 28. Dezember 2018

Erdferkel „Himba“ in neue Anlage im Kölner Zoo eingezogen

"Himba" heißt die Dame, die das neu angelegte Gehege im Hippodom bezogen hat. Sie ist sieben Jahre alt, 45 Kg schwer und ein Erdferkel. Sie kam bereits am 21 . Juli aus der Grafschaft Cheshire, genau aus deren Hauptstadt Chester, in den Kölner Zoo. Geboren wurde Himba in Burger´s Zoo in den Niederlanden.

Nach den aufwendigen Umbauarbeiten im Hippodom durfte sie nun ihr neues Domizil beziehen. Sie hat sich gut in Köln eingewöhnt, hat Vertrauen zu den Tierpflegern gefunden und geniesst ab und zu deren Streicheleinheiten. Eigentlich sollte Himba noch eine Mitbewohnerin bekommen, aber dieses Vorhaben hat sich zerschlagen, weil die ausgesuchte Erdferkeldame es vorzog erst einmal zu gebären.

Der Kölner Zoo wird langfristig vom Europäischen Erhaltungszuchtprogramm ein weiteres Erdferkel anvertraut bekommen.

Kurator Dr. Alexander Sliwa würde sich natürlich sehr über ein männliches Exemplar freuen, denn dann könnte man auch ans züchten denken.

(c)G.Weiden

 

Infos zum Erdferkel

Erdferkel sind in jeglicher Hinsicht sehr ungewöhnliche Tiere. Als einzige Vertreter einer eigenen Ordnung und Familie der Säugetiere, der sogenannten Röhrenzähner, sind sie in ihrer Verbreitung auf den afrikanischen Kontinent beschränkt. Dort bewohnen sie mit Ausnahme von reinen Wüsten und Hochgebirgen alle terrestrischen Lebensräume. Mit ihren ungeheuer kraftvollen und schaufelartig bekrallten Vorderbeinen graben sich Erdferkel mühelos in Termitenbauten und Bodennester von Ameisen, von denen sie sich hauptsächlich ernähren. Durch ihren hervorragenden Geruchsinn finden sie ihre Beute, wobei lange Haare in den schlitzförmigen Nasenöffnungen der langgezogenen Schnauze gegen das Einatmen von zu viel beim Graben anfallenden Staub schützen. Einmal freigelegt, lecken Erdferkel die Ameisen und Termiten zu Tausenden mit ihrer 30 Zentimeter langen und klebrigen Zunge auf.
 
Das Erdferkel ist ein kompakt gebautes Tier, das einen kräftigen Leib mit markant aufgewölbtem Rücken, einen verhältnismäßig kleinen Kopf und einen langen, fleischigen Schwanz besitzt. Die Ohren sind tütenförmig und ihre Körper größtenteils nur leicht behaart. Dies hat ihnen den Vergleich zu Schweinen eingebracht. Erdferkel sind jedoch eher mit Elefanten, Seekühen, Schliefern und Rüsselspringern verwandt als mit den Paarhufern.
Die Tiere sind im Freiland meistens alleinlebend und nachtaktiv, lassen sich aber im Zoo auf Aktivitätsphasen am Morgen und am Abend lenken und in kleinen Gruppen halten. Im Freiland schlafen Erdferkel tagsüber in selbst gegrabenen Erdhöhlen. Im Zoo schlafen sie in einer künstlich gebauten Höhle mit Besuchereinblick durch eine Scheibe. Der Kölner Zoo bereitet seinem Erdferkel breiähnliches Futter. Es besteht aus einer angereicherten Pulvermischung, die z.B. auch unsere Großen Ameisenbären erhalten. In Deutschland werden nur in drei weiteren Zoos Erdferkel gehalten, in Berlin, Frankfurt und Saarbrücken. Erdferkel können in Zoos bis zu 30 Jahre alt werden.
Quelle: ZOO Köln