Orakel "Astrid" tippt auf Polen

Köln - 15. Juni 2016

EM-Orakel „Astrid“ bleibt pessimistisch: Seelöwin tippt auf Polen-Sieg

Gutes Omen für die deutsche Fußballnationalmannschaft vor ihrem zweiten Gruppenspiel bei der Euro in Frankreich. „Astrid“, orakelnde Seelöwin aus dem Kölner Zoo, tippt für das morgige Spiel auf einen Sieg der Polen. „Astrid“ hatte schon beim Auftaktspiel der Löw-Elf gegen die Ukraine den Gegner vorne gesehen – womit sie bekanntlich falsch lag. „Wir kennen ,Astrid‘ als sehr positives und wohlmeinendes Tier. Wir sind uns daher relativ sicher, dass sie die Spielregeln unserer Tipprunde nicht zu 100 Prozent verstanden hat und immer den Verlierer vorhersagt. Das kann für morgen nur Glück bringen“, erklären Jens Krause und Andreas Hölscher, die als Tierpfleger das Tippspiel durchführen.

Foto: (c) Werner Scheurer

„Astrid“ hat die Aufgabe, bei ihren Tipps drei Bälle aus dem Seelöwenbecken zu fischen. Dabei hat sie die Wahl zwischen einem Ball in Schwarz-Rot-Gold, einem neutralen für Unentschieden und einem in den Farben des jeweiligen Gegners. „Astrid“ konnte ihren Tippeinsatz diesmal kaum erwarten und zog den am Beckenrad wartenden Tierpfleger mit einer schwungvollen Flossenbewegung samt Bällen und Kleidung ins 3-Grad-kalte Wasser am Seelöwenfelsen. Ob das ihr versteckter Hinweis war, dass Deutschland Polen morgen nass machen soll? Später zeigte die Seelöwin bei kleinen Kunststückchen, dass sie in puncto Ballfertigkeit den Vergleich mit Deutschlands besten Fußballern nicht zu scheuen braucht – und mit Boateng, Schweinsteiger & Co. in einer Liga schwimmt.

Das gilt im Übrigen auch für die Fußballmannschaft des Kölner Zoos. Das Mitarbeiter-Team hat schon heute den Titel, den die DFB-Elf noch anstrebt. Am vergangenen Wochenende gewann die Mannschaft in der Arena „Auf Schalke“ den Kontinentalvergleich der Europäischen Zoos. Im Finale setzte sie sich gegen das Team des Zoos aus Basel durch.

Geboren wurde „Astrid“ im Zoo Osnabrück. Sie kam im Sommer 2001 nach Köln und hat hier inzwischen fünf Jungtiere zur Welt gebracht. Kalifornische Seelöwen sind an den nordamerikanischen Küsten des Pazifiks verbreitet und gehören zu den Ohrenrobben. Stattliche Bullen werden bis zu 220 Zentimeter lang und rund 400 Kilogramm schwer. Die Weibchen kommen auf bis zu 180 Zentimeter Länge und rund 90 Kilogramm Gewicht.

Beim Beutefang können Seelöwen 40 Meter tief tauchen. Im Meer suchen sie nach Fischen und Tintenfischen. Seelöwen tauchen in der Regel in Gruppen. So können sie Fischschwärme sehr gut einkreisen. Kalifornische Seelöwen, zu denen auch die Gruppe im Kölner Zoo zählt, gelten als die elegantesten und schnellsten Robben. Sie können Geschwindigkeiten von bis zu 40 km/h erreichen.

Für die Fortpflanzung suchen die Männchen einige Tage vor den Weibchen die Küstengebiete auf. Sobald die Weibchen eintreffen, beginnen die Männchen, um ihre Reviere zu kämpfen. Im Verlauf dieser Kämpfe werden jüngere und schwächere Männchen an ungünstige Plätze an den Rand der Kolonie gedrängt. Die Weibchen, die sich in der Umgebung des siegreichen Bullen befinden, bilden seinen Harem und tragen den Nachwuchs aus. Die Tragzeit beträgt etwa 11 Monate.

„Astrid“ und ihre vier Mitbewohner können jeden Tag um 11.30 und um 16 Uhr bei der Füttershow in Action bestaunt werden. Das Video zum Orakel-Tipp ist auf dem facebook-Account des Kölner Zoos zu sehen:

https://www.facebook.com/zoo.koeln/?ref=aymt_homepage_panel

„Astrids“ nächster Tipp-Einsatz: Montag, 20. Juni, 11 Uhr am Seelöwenfelsen.

 

Foto: (c) Werner Scheurer