Protected- Contact Training

Köln - 06. April 2017

Wie funktioniert die Elefantenhaltung im Kölner Zoo

„Moma“, „Marlar“ & Co. bestaunen beim Elefantentag am kommenden Sonntag 

15 Elefanten leben momentan im Kölner Elefantenpark. Mit mehr als 2 Hektar ist die 2004 komplett neu eröffnete Anlage eine der größten ihrer Art in ganz Europa. Unter Führung der 3.700 Kilogramm schweren Leitkuh „Kreemblamduan“ leben die Tiere in ihrem natürlichen Herden- und Sozialverband. 22 von 24 Stunden haben die Dickhäuter freien Auslauf und können unter den verschiedenen Gehege-Bereichen ihren Lieblingsplatz wählen.

Die verbleibenden zwei Stunden nutzt das fünfköpfige Tierpfleger-Team, um das sogenannte Target-Training durchzuführen. Dazu werden die Tiere allmorgendlich in ihre Boxen geholt. Wichtigstes Werkzeug ist das Target. Der einfache Bambusstab ist letztendlich der verlängerte Arm des Pflegers. Durch positive Verstärkung – ein Pfiff und Belohnung mit Futter – werden die Tiere dazu gebracht, Fuß, Kopf, Ohr oder Hinterteil auf das Target auszurichten. Auf diese Weise können die Pfleger die aufwendige Fußpflege durchführen, Blut abnehmen oder Salben und Infusionen verabreichen.

 

Der Kölner Zoo setzt bei seiner Elefantenhaltung auf die sogenannte Protected Contact-Methode. Die Pfleger haben dabei keinen direkten Kontakt zu den Tieren. Beim Target-Training sind sie durch Boxen und Gitterstäbe von den Elefanten getrennt. Auf der in mehrere Bereiche unterteilten Anlage – von Innen- und Außenanlage über Wasserlauf bis Bullenseparee – sollen sich die Tiere in ihrer natürlichen Organisation zusammenfinden. Die Pfleger überwachen dies in einem Kontrollraum per Video. Von dort können sie auch die Tore individuell per Knopfdruck öffnen und schließen.

Der Kölner Zoo praktiziert die moderne Protected Contact-Methode, auf die immer mehr Zoos umstellen, bereits seit 2004 und hat damit gute Erfahrungen gesammelt. Dies belegen die vielen Geburten. Neun Jungtiere sind im Kölner Elefantenpark inzwischen zur Welt gekommen. Jüngster Nachwuchs sind die in diesem Jahr geborenen „Jung Bul Kne“ (26.1., Mutter „Maha Kumari“) und „Moma“ (20.3., Mutter „Marlar“).

Elefantentag am kommenden Sonntag mit zahlreichen Extra-Aktionen rund um die Dickhäuter-Herde

Besucher, die alles rund um „Moma“, „Marlar“, „Jung Bul Kne“ & Co. wissen wollen, sind auf dem Elefantentag am kommenden Sonntag, 9. April, 9 bis 18 Uhr, im Zoo genau am richtigen Platz. Programm-Highlights sind die halbstündlichen Führungen durch den Elefantenpark – Start am Eingang des Elefantenparks – und die Elefanten-Matinee, die ab 11 Uhr vom Giraffen- und Antilopenhaus direkt zu den Dickhäutern führt. Die Matinee startet am Haupteingang. Um 11.30 und 14.30 Uhr können kleine und große Elefantenforscher die Tierpfleger-Sprechstunde nutzen, um auf alle Fragen rund um die grauen Riesen die richtige Antwort zu erhalten. Bastelstation, Schminkstand und Infostände zu Biologie, Sozialleben und der Haltung von Elefanten runden den Aktionstag ab. (Quelle: Zoo Köln)

 

Fotos: (c) G.Weiden