Staksig auf langen Beinen:

Köln – 12. April 2018                                                                                                                                    G.Weiden

 

 Erste Trampeltier-Geburt seit 15 Jahren im Kölner Zoo

Welche große Freude im Kölner Zoo, nach langen 15 Jahren endlich wieder Nachwuchs bei den Trampeltieren. Das Hengstfohlen kam am Dienstag den 10. April zur Welt. Die Geburt war um 9:45 Uhr, so dass einige frühe Zoobesucher sie live miterleben konnten. Mutter Charlotte, seit 2016 im Kölner Zoo (kam aus Dortmund) und Vater Ivan sind sehr fürsorglich. Für Charlotte ist es das erste Jungtier. Die 15jährige Stute Lea (das bis dato letzte geborene Trampeltier in Köln) beäugt den Kleinen lieber aus der Entfernung.

Zwei Stunden nach der Geburt stand der Kleine auf seinen langen Beinchen und nach vier Stunden genoss er schmatzend die erste Muttermilch. Am zweiten Tag nach der Geburt, natürlich schläft er noch viel, läuft er auf staksigen Beinen der Mutter hinterher und blickt recht neugierig in die Welt.

Beim Aufwachsen können die Besucherinnen und Besucher des Kölner Zoos dem Jungtier gerne zuschauen! Ab sofort darf das kleine Hengstfohlen bei günstigem Wetter an die frische Luft!

 

 

 

Infos zu den Trampeltieren:

 Ausgewachsene Trampeltiere erreichen eine Körperlänge von bis zu drei Metern und ein Stockmaß von bis zu 250 Zentimetern. Das Gewicht kann 600 Kilogramm betragen. Hengste werden deutlich größer und schwerer als Stuten. Die Kamelhöcker sind Fettspeicher. Bei der chemischen Verwertung des Fettes wird Wasser frei, sodass die Höcker indirekt auch als Wasserspeicher fungieren.

Das lange und wollige Fell der Trampeltiere ist meistens von dunkelbrauner, rotbrauner oder weißer Farbe. Im Frühjahr kommt es zum Fellwechsel. Der Körper ist sehr massig, der lange Hals endet in einem schlanken Kopf. In Anpassung an den Wüstenlebensraum sind die Nasenlöcher verschließbar. Die Augen sind durch sehr lange Wimpern vor Sand geschützt. Die Oberlippe ist wie bei allen Kamelartigen gespalten. Zu den Kamelartigen zählen neben den Trampeltieren auch die einhöckrigen Dromedare, dazu noch die Lamas, Vikunjas, Guanakos und die Alpakas. Unter den Füßen haben Trampeltiere breite Sohlen, mit denen sie im Sand nicht so schnell einsinken können. Kamele erreichen eine Geschwindigkeit von etwa 15 km/h. Sie bewegen sich im Passgang fort. Das heißt, dass die Beine einer Körperseite zugleich bewegt werden. Dadurch wirkt der Kamelgang schaukelnd.

In freier Wildbahn leben Trampeltiere in kleinen Herden von bis zu 20 Tieren. Sie werden von einem Leithengst angeführt. Trampeltiere können sowohl Hitze von über 50 Grad als auch Kälte von nahezu -30 Grad Celsius vertragen. Die Wildform ist heute fast ausgerottet. Trampeltiere als Haustiere gibt es dagegen in Nordafrika, dem Nahen Osten oder Innerasien noch millionenfach.

Die Tragezeit dauert bei Trampeltieren etwa 13 Monate. Das Weibchen bringt dabei nur ein Jungtier zur Welt. Geboren wird im Stehen. Bereits nach einem halben Tag können Jungtiere der Mutter folgen – so war es auch vorgestern im Kölner Zoo. Es wird etwa ein ganzes Jahr durch die Mutter gesäugt. Ausgewachsen sind Trampeltiere dann nach rund fünf Jahren. (Quelle: Zoo Köln)

Fotos: ©G.Weiden