Vorstellabend Klub Kölner Karnevalisten 2017

Köln – 23. Oktober 2017

Vorstellabend Klub Kölner Karnevalisten 2017

Frau Kühne läuft allen den Rang ab

Auffällig  in diesem Jahr ist es, dass der musikalische Trend sich immer mehr auf Partymusik beschränkt. Fast alles spielt sich irgendwie zwischen Apres Ski und Ballermann Stimmung ab. Einzig die RABAUE schafften es mit ihrem Titel „do bes Fastelovend“ etwas wie Karneval-Gefühl aufkommen zu lassen. Die Zeit, wo Lieder die Kölsche Lebensart und –freude beschreiben, scheint vollends vorbei zu sein.

Die GESCHWISTER IN DER BÜTT konnten das Publikum mit ihren verbalen Schlagabtausch nicht in ihren Bann ziehen. Doch die gesangseinlagen machten dies wieder wett und bei der Interpretation von dem Elvis-Song „in the Ghetto“ hatten sie die volle Aufmerksamkeit der Gäste und ernteten viel Applaus und teilweise stehende Ovationen.

Abräumer des Abends war Ingrid Kühne. Wenn DE FRAU KÜHNE auf der Bühne steht bleibt kein Auge trocken. Mit ihrer humorigen Art erzählt sie Geschichten wie sie jeder Mensch erleben kann. Neben ihrem Mann und Sohn Sven stehen die Erlebnisse im Supermarkt im Fokus von Frau Kühne. Sie erzählt von desorientierten Kunden, die sich nahe eines Herzinfarkts befinden, nichts mehr  an seinem Platz steht, weil das Warenangebot wieder einmal komplett umgeräumt wurde. Sehr lustig die Geschichte wo eine Kundin nicht kapieren will dass es sich bei Paprika und Paprika-Schoten um ein und dieselbe Frucht handelt. Fazit von Frau Kühne: der Unterschied zwischen einer Paprika und dieser Kundin ist, den Hohlraum der Paprika kann man mit Hackfleisch füllen.

Nach ihrem Vortrag wurden Zugaberufe laut (das einzige Mal an diesem Abend), leider wird auf den Präsentationsabenden diesen Wünschen nicht nachgekommen. Verabschiedet wurde Ingrid Kühne mit verdienten Standing  Ovations und jubelndem Beifall.

Für viel Stimmung sorgten die Tanzgruppen unter anderem mit ihren akrobatischen Einlagen und perfekt ausgeführter Tanz-Performance. Ein Augen- und Ohrgenuss gab es bei den „Goldenen Lyskircher Hellige Knäächte un Mägde“. Sie verzichten traditionell auf Akrobatik, sondern setzen ganz auf ihre Tänze und Hebefiguren. Hier sieht man getanzte Lieder, die vom Bauernschütz mit kraftvoller Stimme gesungen werden. Umgesetzt werden die Lieder mit Walzer – Cha Cha Cha – Samba und Jive. Mittelpunkt dieser Präsentation ist das Jeckebäntchen und dieses wird von den Mitstreitern auf Händen getragen. Alles in Allem ein Traum in Schwarz und Gold der viel Beifall bekam.

Fazit des Abends:  Bei einigen Vorträgen zog es das Publikum vor sich im Foyer sehen zu lassen, so dass der Saal im Maritim nicht immer voll war. Schade für die Künstler, denn jeder von ihnen gibt sein Bestes, nur nicht jeder trifft den Geschmack der Besucher.

©G.Weiden