Weltkatzentag: „Team Tiger Köln“

Köln - 07. August 2017

Ein Team für wilde (Groß)Katzen

 

Weltkatzentag: „Team Tiger Köln“ von WWF und Zoo

braucht noch Unterstützer

 
Berlin/Köln, 07.08.17: Über acht Millionen Hauskatzen gibt es Schätzungen zufolge allein in
Deutschland. Um deren wildlebenden Verwandten ist es weit weniger gut bestellt. Anlässlich
des Weltkatzentags am 8. August warnen die Naturschutzorganisation WWF und der Kölner
Zoo vor der prekären Situation der letzten Amur-Tiger. Laut WWF zählen Katzen zu den am
stärksten bedrohten Tiergruppen überhaupt. Als besonders kritisch bewertet der WWF die Lage
des Tigers, der größten Katzenart. Rund 100.000 freilebende Tiger lebten noch Anfang des 20.
Jahrhunderts. Derzeit sind es rund 3.890 Exemplare.
 
„Wir dürfen nicht zulassen, dass diese majestätischen Tiere von unserem Planeten
verschwinden“, bekräftigt Prof. Theo B. Pagel, Direktor des Kölner Zoos. „Moderne Zoos als
Archen der Vielfalt müssen die Chance nutzen, über den emotionalen Kontakt zum Tier auch für
Artenschutz zu sensibilisieren.“ Der WWF und der Kölner Zoo haben daher vor einem Jahr das
Gemeinschaftsprojekt „Team Tiger Köln“ ins Lebens gerufen. Die Artenschutzkooperation soll
sowohl den Amur-Tigern in freier Wildbahn als auch ihren Artgenossen im Kölner Zoo
zugutekommen. Während der WWF vor Ort in Russland Schutzprojekte betreibt, sind deren
Artgenossen im Kölner Zoo wichtige Botschafter, um das Bewusstsein der Menschen für Artenund
Naturschutz zu schärfen.
 
„Eine Mitgliedschaft im ‚Team Tiger Köln‘ ist eine tolle Möglichkeit für Katzenfreunde, den
bedrohten Tieren zu helfen“, so Tania Roach, Mitglied der Geschäftsleitung beim WWF
Deutschland. Mit 15 Euro im Monat können Mitglieder des „Team Tiger Köln“ einerseits dem
Zoo bei der Erweiterung und Modernisierung der Amur-Tiger-Anlage helfen und zugleich den
WWF unterstützen, den Lebensraum der stark gefährdeten Katzen im russischen Fernen Osten
und im Norden Chinas zu erhalten und die Wilderei zu bekämpfen. Von dort kamen in den
vergangenen Jahren immerhin optimistisch stimmende Erfolge: Der Bestand der bedrohten
Großkatzen in der Amur-Region ist auf rund 550 Tiere gewachsen.
 
 
Auch aus Köln gibt es gute Nachrichten: Die umfangreichen Planungen der Biologen und
Architekten für die Optimierung der Tigeranlage gehen in die finale Phase. Die Anlage soll
schon bald komplett umgestaltet werden. Was wie schnell umsetzbar ist, hängt davon ab, wie
viele Mitglieder sich im „Team Tiger Köln“ engagieren. Derzeit hat das Team 600 Mitglieder.
Mitglieder werden nicht nur zur Eröffnungsfeier des neuen Geheges eingeladen – sie erhalten
u.a. Berichte über den Fortschritt der Tigerschutz-Maßnahmen, regelmäßig sowohl das Kölner
Zoo- als auch das WWF-Magazin per Post und werden darüber hinaus mit dem Eintrag Ihres
Namens auf einer Tafel an der Tiger-Anlage verewigt.
 
Weitere Informationen zur Team Tiger Köln-Mitgliedschaft unter www.wwf.de/team-tigerkoeln.
 

Hintergrund Amur-Tiger

 
Nur noch rund 550 Amur-Tiger, auch bekannt als Sibirische Tiger, ziehen nach WWF-Angaben
heute durch die Wälder des chinesisch-russischen Grenzgebietes. Lebensraumzerstörung und
Wilderei haben dazu geführt, dass die Tiere heute als „stark gefährdet“ gelten. Seit 2004
konnten unter Beteiligung des WWF etwa 2,4 Millionen Hektar neue Schutzgebiete in der
Region geschaffen werden. Doch es bedarf weiterer fortlaufender Maßnahmen zum Schutz der
letzten Tiger, wie etwa Anti-Wilderei-Patrouillen, Brandschutzmaßnahmen zum Erhalt des
Waldes, Aufklärungsarbeit für die Menschen vor Ort, und die Schaffung von Korridoren, um
isolierte Tigerpopulationen zu verbinden.

 

Amur-Tiger im Kölner Zoo

 
Die Großkatzen im Kölner Zoo sind besondere Publikumsmagneten und gehören zu den
Lieblingstieren der Besucher. Doch die majestätischen Tiger sind nicht nur eine Attraktion,
sondern stehen als Botschafter auch stellvertretend für ihre Artgenossen in freier Wildbahn. Ziel
des Kölner Zoos ist es, die Anlage nach neusten Erkenntnissen aus der Verhaltensbiologie noch
größer und naturgetreuer zu gestalten.
 
Der WWF Deutschland ist Teil der internationalen Umweltschutzorganisation World Wide Fund For Nature (WWF).
 
Quelle: Zoo Köln
 
Foto.(c)G.Weiden