50. Jubiläum der Verleihung des Literaturnobelpreises an Heinrich Böll

Köln - 17. November 2022


50. Jubiläum der Verleihung des Literaturnobelpreises an Heinrich Böll


                                    

                                      (c) Florian Pircher

Oberbürgermeisterin Henriette Reker lädt ins Historische Rathaus zu Köln ein

Im Dezember 2022 jährt sich zum fünfzigsten Mal die Verleihung des Literatur-Nobelpreises an Heinrich Böll. Der erste bundesdeutsche Preisträger nach dem Zweiten Weltkrieg, so befand die Schwedische Akademie 1972, bekam die Auszeichnung für ein Werk, das einen für seine Zeit erforderlichen Weitblick mit der Sensibilität der schöpferischen Kraft vereint und das der deutschen Literatur neue Impulse gegeben hat. Das Nobelpreiskomitee hob in seinem Begründungstext besonders hervor, das Bölls Texte vom Mitgefühl mit den Menschen in den Nöten ihrer Zeit zeugten.


                                   



Am Donnerstag, 24. November 2022, ab 19 Uhr, findet auf Einladung von Oberbürgermeisterin Henriette Reker eine Veranstaltung des Heinrich-Böll-Archivs der Stadtbibliothek Köln in Kooperation mit der Heinrich Böll Stiftung Berlin, der Erbengemeinschaft Heinrich Böll, dem Verlag Kiepenheuer & Witsch, dem Kulturradio WDR 3 und der Buchhandlung Klaus Bittner im Historischen Rathaus zu Köln statt. Der Eintritt ist frei.

In einer Gesprächsrunde diskutieren der Rundfunkautor Terry Albrecht (WDR), die Verlegerin Kerstin Gleba (Kiepenheuer & Witsch), die Schriftstellerin Katja Lange-Müller und der Schriftsteller Thomas von Steinaecker über Heinrich Böll, dessen Werk und Wirkung sowie über Aspekte des aktuellen Literaturbetriebs. Die Moderation übernimmt die Literaturkritikerin Sandra Kegel (FAZ). Claudius Valk am Saxophon und Dieter Manderscheid am Kontrabass spielen musikalische Intermezzi aus dem Programm "November Dialoge – Musik in Zeit".


Bölls gesamtes Werk versteht sich als Reaktion auf die Krise der modernen Welt, die durch Entfremdung und den Verlust humaner Orientierungspunkte im Leben und Denken bestimmt sei. Er beschreibt die Tendenzen der "Leistungssteigerung" und Beschleunigung der Lebenswelt und ihre Auswirkungen auf den Menschen in seinem alltäglichen Leben. Böll war auf der Suche nach einer "Ästhetik des Humanen". Sein gesamtes literarisches Schaffen hindurch bedeutete dies die Verteidigung des Alltäglichen, des individuellen Lebensraums sowie der Würde des Menschen gegen Zwänge und Ansprüche der Institutionen, des Konsum- und des Leistungsdenkens.


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