Drei Neue bei den Erdmännchen

Köln - 02. Mai 2019

Drei neue Weibchen für die Erdmännchen-Gruppe im Kölner Zoo

Sie heissen "Lizzy", "Pebbles" und "Babetje", die neuen Damen im Erdmännchen-Gehege. Nachdem drei, in Köln geborene, Weibchen und sechs männliche Tiere die Anlage verliessen, kam es zu einer Neustruktuierung der Erdmännchen-Gruppe. Die drei neuen Weibchen bezogen die Anlage Ende März. Nach ihrer Eingewöhnung sind sie ab sofort von den Besuchern zu sehen. 
 
Erdmännchen leben im Matriarchat. Nachdem das Zuchtweibchen "Marie" mir acht Jahren verstorben ist (leider werden sie nicht älter), muss eine neue Chefin her. Das müssen die drei Damen jetzt unter sich klären, wahrscheinlich ist, dass das kräftigste Tier diese Rolle übernimmt. Die acht männlichen Mitbewohner bekommen aber jetzt schon die Frauenpower in dreifacher Kraft zu spüren und nähern sich den Weibchen meist vorsichtig an. "Marie" sorgte zu Lebzeiten für reichlich Nachwuchs (nur der Chefin obliegt es Junge zu gebären) und der Kölner Zoo  hofft auch jetzt wieder auf baldigen Nachwuchs.
 
(c) G.Weiden
 
 

Erdmännchen: Gesellig und wachsam

Die gesellige und tagaktive Mangustenart lebt in großen Familienclans. Die Gruppe wird von einem dominanten Weibchen angeführt.  Die anderen beiden Weibchen werden hoffentlich dann ihre Qualitäten als Babysitter unter Beweis stellen. Erdmännchen genießen Sonne und Wärme. Den Tag verbringen sie meist vor ihrem Bau mit Nahrungssuche. Als Fleischfresser ernähren sich Erdmännchen von allem, was sich erbeuten lässt. Zur Hauptnahrung gehören Insekten und -larven, Spinnentiere und Skorpione, weitere Wirbellose sowie kleinere Reptilien und Kleinsäuger.
Bei der Nahrungssuche halten immer einige Ausschau nach Feinden. Diese stehen dabei auf den Hinterbeinen, schauen ringsherum umher, der Schwanz dient dabei zur Stützung. Ist z.B. ein Greifvogel erspäht, so ertönt ein schriller Warnschrei und alle suchen sofortigen Unterschlupf. Den unterirdischen Bau graben sie meist nicht selber, sie übernehmen in der Regel vorhandene von anderen Arten. Diese Bauten wechseln sie regelmäßig, wenn vor Ort die Nahrung knapp wird. Ihr Revier markieren Erdmännchen mit Duftstoffen aus Analdrüsen. Diese Markierung dient Artgenossen zur Warnung und eigenen Familienangehörigen zur Identifikation. Erdmännchen leben in Südafrika sowie in Namibia, Botswana und Angola. Lebensraum sind trockene und steinige Savannen mit wenig Vegetation.

Kölner Anlage war Vorbild für viele weitere Anlagen

Geschlechtsreif werden Erdmännchen mit etwa zwölf Monaten. Jungtiere sind anfangs nackt und blind, die Ohren haben sie geschlossen. Die Tiere haben ein Geburtsgewicht von lediglich 30 Gramm. Nach etwa 14 Tagen öffnen sie zum ersten Mal ihre Augen. Auch die Ohren sind mittlerweile geöffnet und weit entwickelt. Die Jungtiere werden etwa für 80 Tage gesäugt. Ab der sechsten Lebenswoche wird aber bereits feste Nahrung gefressen, die die Jungen vorgekaut kriegen. Mit drei Monaten gehen die Kleinen bereits eigene Wege, bleiben aber in der Familie. Erdmännchen üben auf die Menschen eine besondere Faszination aus: Sie stehen aufrecht, haben große Augen – sprich man empfindet sie als „süß“. Auch daher haben in den letzten zehn Jahren sehr viele Zoologische Gärten vorbildliche Anlagen für sie gebaut. Die Kölner Anlage von 2003 war dabei der Trendsetter.
Quelle: Zoo Köln