Tabakentwöhnung: Neue Empfehlungen zum Umgang mit E-Zigaretten

Köln - 09. April 2022                                                                                    Kliniken Köln


Tabakentwöhnung: 

Neue Empfehlungen zum Umgang mit E-Zigaretten  Medizinische
Fachgesellschaften fordern bessere Unterstützung für den Rauchstopp




Zu großes Rückfall- und Gesundheitsrisiko: Elektronische Zigaretten eignen sich nicht
zur Tabakentwöhnung. Zu diesem Ergebnis kommt das heute veröffentliche Empfeh-
lungspapier der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin
(DGP), dem sich NO weitere medizinische Fachgesellschaften und Organisationen ange-
schlossen haben. „Wer entzündungsfördernde, toxische Substanzen sowie Aromen
durch die E-Zigarette inhaliert, riskiert einen fortlaufenden Schaden an den Bronchien
und am Lungengewebe“, sagt Professor Wolfram Windisch, stellvertretender Präsi-
dent der DGP. 





Wer den Rauchstopp allein nicht schafft, sollte wissenschaftlich geprüfte
Behandlungen in Anspruch nehmen. Dazu gehören die Beratung und Begleitung durch
medizinisches Personal und eine Therapie mit Nikotinersatzpräparaten oder sucht-
hemmenden Medikamenten. „Vor allem ausstiegswillige Raucherinnen und Raucher
mit dauerhaft verengten Atemwegen durch die chronische Lungenerkrankung COPD,
mit Asthma oder anderen Lungenerkrankungen sollten nicht auf E-Zigaretten umstei-
gen.“ Die Mediziner fordern von der Gesundheitspolitik mehr Geld für funktionierende
Programme zur Tabakentwöhnung.





Die Publikation der DGP richtet sich an Raucherinnen und Raucher sowie medizinisches
Personal gleichermaßen. „Es ist essentiell, dass wir in unserer Gesundheitsversorgung ein
Beratungsangebot für die Rauchentwöhnung verankern, das allen leicht zugänglich ist“,
sagt Professor Stefan Andreas, Leiter der DGP-Taskforce Tabakentwöhnung, von der die
Empfehlungen grundlegend ausgearbeitet worden sind. Individuelle Telefonberatungen
seien z. B. ein erster Schritt der Unterstützung. „Noch ist das flächendeckende Beratungs-
angebot zur Rauchentwöhnung in Deutschland unterentwickelt, unterorganisiert und un-
terfinanziert. Deswegen unser dringender Appell an die Gesundheitspolitik: Wir brauchen
ein dauerhaft finanziertes Therapieangebot für Menschen, die ernsthaft mit dem Rauchen
aufhören wollen“, so Professor Andreas, Chefarzt der Lungenfachklinik Immenhausen,
pneumologische Lehrklinik der Universitätsmedizin Göttingen. Wer dann noch nicht von
seiner Rauchabhängigkeit loskomme, solle zusätzlich eine weitergehende evidenzbasierte
Unterstützung durch Tabak-Entwöhnungsprogramme mit medikamentöser Unterstützung
angeboten bekommen. 
 


Quelle: Kliniken der Stadt Köln gGmbH