Staksig auf vier Beinen:

Köln - 23. Oktober 2023                                                                        Kölner Zoo



                                       Staksig auf vier Beinen:

 Jungtier bei den Weißnacken-Moorantilopen im Kölner Zoo 

  

             

                         Foto: (c) W. Scheurer


 Im Kölner Zoo kam Anfang Oktober ein weibliches Jungtier

bei den seltenen Weißnacken-Moorantilopen zur Welt. Vater ist der bisherige Kölner

Zucht-Bock, der 2017 aus dem Serengeti-Park Hodenhagen nach Köln kam.

Vergangene Woche ging er auf Empfehlung des Europäischen

Erhaltungsprogramms in einen Zoo in Tschechien, um dort für Nachwuchs bei dieser

bedrohten Art zu sorgen. Für ihn ist bereits ein neuer Zucht-Bock nach Köln

gezogen. Mutter „Cleo“ kam 2018 aus dem Zoo Leipzig nach Köln. Sie brachte in

den vergangenen Jahren regelmäßig Nachwuchs zur Welt und ist eine erfahrene

Mutter.

Männliche Weißnacken-Moorantilopen weisen ein schwarzes Fell auf, das im

Nacken weiß gefärbt ist. Daher leitet sich auch der Name dieser Antilopenart ab.

Weibchen verfügen über ein rötlich-braunes Fell und sind etwas kleiner.

Weißnacken-Moorantilopen, auch Mrs. Grays Wasserböcke genannt, stammen

ursprünglich aus dem Südsudan und Äthiopien. Dort bevölkern sie das Delta des

Weißen Nils. Sie zählen zu den Sumpfantilopen, die den Rändern von

Schwemmgebieten folgen und sich von Sumpfgräsern ernähren.

Hoch bedroht – daher ist die Nachzucht so wichtig

Ausgewachsene Tiere bringen 80 bis 120 Kilogramm auf die Waage. Ihre

Schulterhöhe beträgt 80 bis 105 Zentimeter, die Länge variiert zwischen 135 und 165

Zentimetern. Die Weltnaturschutzunion (IUCN) führt Weißnacken-Moorantilopen auf

der Roten Liste; sie gelten in freier Wildbahn als bedroht. Grund sind

Lebensraumzerstörung und Bejagung.

Die letzte Bestandserfassung ergab etwas über 4.000 Tiere, ist allerdings bereits

zehn Jahre her. Es wird vermutet, dass durch kriegerische Auseinandersetzungen

viele Tiere für die Versorgung von Kämpfern gewildert werden. Umso wichtiger ist

Nachwuchs bei dieser hoch bedrohten Tierart. In Deutschland halten noch zwei

weitere Zoos Weißnackenmoorantilopen.


(c) Kölner Zoo / Ch. Schütt