Ameisenbär geboren

Köln - 22. April 2022                                                                                     Gudrun Weiden


Großer Ameisenbär im Kölner Zoo geboren 

Zum dritten Mal Zuchterfolg im Kölner Zoo



 Foto: G. Weiden


Am 15.März 2022 fanden die Tierpfleger das Ameisenbär-Jungtier, gut versteckt, unter den Armen und gut zugedeckt vom buschigen Schwanz des Muttertieres. Für die dreijährige "Ibera" ist es das erste Jungtier. Kurz nach ihrer Geschlechtsreife paarte sie sich mit dem 10 jährigen "Yavi". "Ibera" kam 2020 als einjährige aus Kerkrade in den Kölner Zoo. Auch "Yavi" stammt aus den Niederlanden. Der stattliche Ameisenbärmann kam aus Amsterdam nach Köln.


"Ibera" zeigt sich als vorbildliche Mutter, die ihr Junges gut behütet. "Yavi" darf noch nicht zu seiner kleinen Familie, da es zu Übergriffen kommen könnte.

Um die Mutter-Kind Bindung nicht zu stören wurde noch keine Geschlechtsbestimmung bei dem Nachwuchs durchgeführt. Die Geschlechtsbestimmung bei diesen schönen Tieren ist recht schwierig, besonders bei Jungtieren. 


Der Kölner Zoo  freut sich besonders dass  nach 6 Jahren endlich wieder ein Zuchterfolg zu  vermelden ist. Es ist das dritte Jungtier das im Kölner Zoo geboren wurde.


 Manchmal muss der Besucher genau hinschauen um das Kleine zu entdecken /G. Weiden


Die Tragzeit liegt bei Großen Ameisenbären durchschnittlich bei 180 Tagen und
das Geburtsgewicht bei 1.400 g. In den ersten Tagen schlafen Mutter und Jungtier
viel und benötigen Ruhe. Das Kleine trinkt seine Milch an den achselständigen
Zitzen, wobei alles vom buschigen Schwanz der Mutter vor den Blicken der
menschlichen Betreuer und Besucher verborgen ist. Sobald die Mutter aufsteht
steigt das Kleine schnell auf seinen Posten, am unteren Rücken vor dem
Schwanzansatz, und klammert sich mit seinen starken Armen und Krallen fest.


Normalerweise beginnt ein Jungtier mit ca. 6 Wochen selbstständig zu laufen, ab
der 12.-16. Woche erste feste Kost aufzunehmen, ist mit einem Jahr fast
ausgewachsen und mit ca. 1,5 Jahren geschlechtsreif. Junge Ameisenbären sind
in den ersten Monaten kälteempfindlich und wir werden „Ibera“ mit ihrem Jungtier
nur bei wärmeren, trockenem Wetter in das Außengehege lassen. Sie ist zu unterschiedlichen Zeiten aktiv und sie hat jederzeit die Möglichkeit sich auch in die
hinteren Stallungen zurückzuziehen, zu schlafen und ihr Jungtier zu säugen. 


Große Ameisenbären gehören zu den bedrohten Arten. Die Rote Liste der IUCN
stuft sie in ihrem südamerikanischen Verbreitungsgebiet als gefährdet ein. Wir
sind froh, dass wir mit der dritten Geburt bei uns an die Erfolge anknüpfen können.
Das Europäische Erhaltungszuchtprogramm (EEP) für den Großen Ameisenbären
wird vom Zoo Dortmund koordiniert. 


Quelle: Kölner Zoo