Amphibien sterben aus und keiner bemerkt es

Köln - 12. Mai 2016

Froschkönig im digitalen Zeitalter: Wie schützt der Kölner Zoo Amphibien in Vietnam?

Digitaler Infoterminal informiert über Amphibien-Schutzprojekte in Vietnam und anderen Projektländern.

Viele wissen mittlerweile, dass es um die Amphibien weltweit schlecht bestellt ist. Kaum aber einer weiß, dass der Kölner Zoo und auch namhafte andere Zoos in zahlreichen Erhaltungszuchten und Schutzprojekten zum Schutz von Amphibien und Reptilien in den Ursprungsländern der Tiere engagiert sind.

Der Leiter des Aquariums im Kölner Zoo, Dr. Thomas Ziegler ist mit seinem Team schon seit Jahren in Sachen Erforschung und Schutz der Amphibien- und Reptilienwelt Vietnams und Laos unterwegs. Die bemerkenswerten Entdeckungen und Erfolge, die schweißtreibende Arbeit vor Ort, die Widrigkeiten, mit denen das Team immer wieder zu kämpfen hat, all das bekommen nur die wenigsten mit.

Das neue digitale und interaktive Infomodul im Aquarium erzählt filmisch von diesen Geschichten und macht sie für die Besucher in direkter Nachbarschaft zu einigen der Hauptdarsteller – Krokodilschwanzechse, Moosfrosch und Vietnammolch- erlebbar.

Dass ein Zoo allein das Problem nicht lösen kann, viele Partner, wenn sie denn gut vernetzt sind, aber einen entscheidenden Beitrag leisten können, wird deutlich, wenn man sich durch die anderen Projektgeschichten der Zoos von Wien, Zürich und Leipzig navigiert. Und wer Lust auf mehr an der vielfältigen Welt der Frösche, Molche und Kröten bekommen hat, der kann auch von zu Hause oder dem Smartphone aus in die Online-Plattform www.frogs-friends.org eintauchen.

Einer der Protagonisten ist der Vietnammolch. Dieser wurde erst 2005 entdeckt und ist nur in wenigen Gebieten in Nordvietnam nachgewiesen.

Der Vietnammolch spielt neben vielen anderen amphibischen Protagonisten eine wichtige Rolle in den Filmbeiträgen von Frogs & Friends, die am neuen Info-Terminal im Kölner Aquarium zu sehen sind. Anlässlich der Eröffnung des Terminals sind zwei Vietnammolche in ein Terrarium in der Schau eingezogen. Auf diese Weise werden die Beziehungen zwischen Forschung, Tierhaltung und Naturschutz lebendig.

Über Frogs & Friends

Mit Frogs & Friends geht eine neue Initiative zur Bekämpfung der weltweiten Amphibienkrise an den Start. Das Konzept wurde von Beginn an von Medienschaffenden und Wissenschaftlern gemeinsam erarbeitet. Mit spannenden Geschichten sollen Menschen fasziniert werden – sowohl in Ausstellungen in Partner-Institutionen als und Online. Auf diese Weise soll die Öffentlichkeit geschaffen werden, um weitere dringend erforderliche Forschungs-und Schutzmaßnahmen auf den Weg zu bringen.

Vernetzte Kommunikation

Frogs & Friends geht in den Bereichen Forschung und Arterhaltung ganz neue Wege, sowhol durch Anwendung zeitgemäßer Formen des digitalen Erzählens als auch durch die Betonung des Vernetzungsgedankens.

Wer sich dafür interessiert, was die Zoos zum Schutze der Amphibien tun, kann sich an der Frogs & Friends-Station neben den Geschichten über das Vietnam-Projekt des Kölner Zoos auch anschauen, wie der Zoo in Wien die Winkerfrösche zur Zucht überredet hat oder was Leipzig zum Erhalt des Darwinfrosches in Chile tut. Auch das „Froschfeld-Projekt“, in dem Frogs & Friends gemeinsam mit dem Naturkundemuseum Berlin und dem Robert Koch-Institut versucht, den Raubbau an heimischen Fröschen in Westafrika einzudämmen, wird in entsprechender Weise vorgestellt. Auf diese Weise soll ein Eindruck vermittelt werden von der Vielfältigkeit der Aktivitäten, die für den Erhalt der biologischen Vielfalt weltweit im Gange sind – und Lust gemacht werden, sich selbst zu engagieren.

Offline trifft Online

Die Projektdarstellungen sind nicht nur an den Stationen in den Zoos in Köln, Wien und Zürich zu sehen, sondern selbstverständlich auch online. Daneben finden sich über www.frogs-friends.org zahlreiche weitere Angebote, von spannenden amphibischen Geschichten bis hin zu Einsteiger-Tipps, wie man sich ohne großen Aufwand am Schutz der Amphibien beteiligen kann.

 

Frogs & Friends ist ein Projekt der gemeinnützige IMF Interactive Media Foundation. Die IMF produziert crossmediale Themenwelten und vermittelt anspruchsvolle Bildungsinhalte aus Wissenschaft, Kultur und Technik. Ursprünglich vom Dokumentarfilm kommend sind preisgekrönte Filmemacher in den letzten Jahren mit Game Designern, Programmierern, Konzeptern und Künstlern für digitale Anwendungen zusammengewachsen. Gemeinsam entwickeln und realisieren sie erfolgreich relevante Themen für eine junge Zielgruppe. Regelmäßig werden unsere Produktionen mit national und international renommierten Preisen aus den Bereichen Bildung, Kunst und Medienpädagogik ausgezeichnet. 

 

Fotos: (c) Gudrun Weiden