Köln – 17. August 2017
Kuscheliger Nachwuchs bei den Bisons
Am 21.7.2017 wurde „Misu“ geboren. Er ist der Sohn der
vierjährigen Lakota, die im August letzten Jahres aus dem Serengetipark
Hodenhagen nach Köln kam. Sein Vater ist der ebenfalls vierjährige Cherokee,
der aus der Kölner Herde stammt. Seine Mutter „Cheyenne“ (23 Jahre) und
Halbschwester Ribanna (18 Jahre) vervollständigen die Gruppe..
Vergnügt rennt und springt der Kleine im Gehege herum, die Mama allerdings nicht aus den Augen lassend. Wenn er auch schon Gräser. Heu und kleine Zweige versucht, so ist es doch gut die Milchquelle in der Nähe zu wissen. Spielen kann man mit der Mama auch gut. So ein kleines Kräftemessen mit ihr macht ihm sehr viel Spaß. Das man von dem ganzen herum rennen, spielen und dem anschließenden schmusen müde wird ist doch ganz klar. Schließlich ist er ja noch ein Baby und schläft sehr viel. (©G.W.)
Wissenswertes über Bisons
Bisons leben in Mutterfamilien bestehend aus mehreren Kühen und deren
Nachwuchs. Die Bullen sondern sich im Herbst nach der Brunstzeit ab und
stoßen erst wieder im späten Frühjahr zu den Kühen, wenn die Kalbesaison
beginnt. Bald nach der Geburt werden die Kühe wieder fortpflanzungsbereit.
Bei ersten Anzeichen werden sie von einem Bullen gehütet und gegen andere
verteidigt. Dabei kommen die stärksten zuerst zum Zuge und die schwächeren
und jüngeren erst zum Ende der Fortpflanzungssaison.
Bisonkälber beginnen bereits früh das Futter der erwachsenen Tiere zu testen.
Dazu gehören Heu, Gras sowie etwas Kraftfutter und Möhren. Gelegentlich
werden Äste angeboten.
In ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet, das sich ursprünglich von trockenen
Steppen Nordmexikos über die Prärien des mittleren Westen bis zu Weiden
entlang der Flüsse in Alaska erstreckte, leben Bisons vor allem von Gräsern.
Sie bevorzugen offene Landschaften. Hier herrschen im Sommer sehr hohe und
im Winter sehr niedrige Temperaturen von weniger als -40°C. Bisons sind
bestens an diese Extreme angepasst. Langes dichtes Fell schützt sie vor der
Winterkälte. Nach dem Fellwechsel, der sich bis in den Sommer ziehen kann, ist
das Haar-kleid für wenige Wochen kurz. Im Sommer suchen unsere Bisons nur
selten Schatten auf. Man kann die ganze Herde häufig in der prallen
Mittagssonne beim Tiefschlaf an den mit Sand aufgefüllten Stellen beobachten.
1867 lebten in Nordamerika noch schätzungsweise 15 Millionen Bisons. Bis 1870
töteten indianische wie weiße Jäger nur so viele Bisons, wie sie für ihren eigenen
Bedarf benötigten. Während der Erschließung des Lands mit Eisenbahnlinien
wurden Bisons in großer Zahl für die Ernährung der Bahnarbeiter abgeschossen.
Es wurde ein Volkssport, vom Zug aus mit dem Gewehr Bisons abzuschießen.
So konnte ein einziger „Büffeljäger“ etwa 50 bis 100 Tiere täglich erlegen. Einer
der bekanntesten Bisonjäger war William F. Cody, der bald Buffalo Bill genannt
wurde. Um der indigenen Bevölkerung, die diese großen Wildrinder vielfältig
nutzten, die Lebensgrundlage zu entziehen, hatte das US-Militär den Auftrag die
Bisons auszurotten. Ende der 1880iger Jahre lebten noch ca. 500 – 1000 Bisons,
200 davon im 1872 gegründeten Yellowstone Nationalpark. Seit dem 15. Januar
1883 war ihre Jagd zumindest dort verboten. Man ging davon aus, dass die Art
endgültig verschwinden würde und beauftragte 1886 William Temple Hornaday,
den späteren Direktor des Zoos in New York, einige Bisons für das
Nationalmuseum zu sammeln, um künftigen Generationen wenigstens anhand
von ausgestopften Exemplaren deren Aussehen zu vermitteln. Eine von
Hornaday erworbene Herde lebender Tiere bildete den Grundstock einer
Zoopopulation. Zudem initiierte er vielfältige Schutzmaßnahmen für die
verbliebenen wildlebenden Bisons. Heute gibt es wieder mehr als 530.000
Bisons in Nordamerika. Allerdings werden 97% für kommerzielle Zwecke in 4.000
Farmen gezüchtet und gehalten. Nur circa 15.000 Bisons sind tatsächlich
wildlebend, weitere 15.000 werden zu Erhaltungszuchtzwecken in umzäunten
Reservaten gemanagt. Nur 8 der 65 gemanagten Herden bestehen aus mehr als
Individuen. (Quelle: Zoo Köln)
Fotos: ©G.Weiden