Jamile aus Sao Paulo
Köln - 21. Februar 2019
Was sich liebt das schlägt sich
Aus São Paulo in die Rheinmetropole:
Große Ameisenbärin „Jamile“ neu im Kölner Zoo
Zoo möchte bei dieser Tierart erneut in die Zucht gehen – Große Ameisenbären sind in ihrem Ursprungsland Brasilien bedroht
Neuzugang im Kölner Zoo: Seit Ende Januar lebt hier die Große Ameisenbärin „Jamile“. Sie kam aus dem Zoo São Paulo an den Rhein. Nachdem sie das Innengehege kennengelernt hat, geht es nun nach draußen. Bei den frühlingshaften Temperaturen können die besucher "Jamile" beim erkunden der Außenanlage beobachten. Schnee hat sie auch schon kennengelernt, ob sie davon begeistert war kann man bezweifeln.

In der Eingewöhnungsphase ist "Jamile" noch von Weibchen "Dolores" und ihrem neuen Partner "Yavin" getrennt. Sie sehen sich täglich und Yavin zeigt interesse an der neuen Mitbewohnerin. Doch bis sich "prügeln" wird wohl noch eine Weile vergehen. Das Prügeln heißt nicht , dass sie sich nicht verstehen, im Gegenteil, es gehört zum Verpaaren dazu. Sobald der männliche Ameisenbär dem Weibchen zu Nahe rückt, fängt er sich erst einmal ein paar "Watschen" ein (die er auch zurück gibt). das passiert mehrmals. Doch hartnäckig, wie ein Ameisenbär sein kann, gibt er nicht auf. Bis schlußendlich die Dame der Begierde nachgibt. Prügeln heißt bei den Ameisenbären: ich mag dich.
Kölner Zoo engagiert sich für den Erhalt und unterstützt internationales Forschungsprojekt
Große Ameisenbären gehören zu den bedrohten Arten. Die International Union for Conservation of Nature (IUCN) listet sie in ihrem südamerikanischen Verbreitungsgebiet als gefährdet ein. In Uruguay und Nordargentinien gilt der Große Ameisenbär bereits als ausgestorben.
Der Kölner Zoo unterstützt ein Forschungsprogramm zum Erhalt dieser für Südamerika so charakteristischen Säugetierart. Über das Leben von Großen Ameisenbären in freier Wildbahn weiß man bis heute nur wenig. Darum ist es auch bis dato kaum möglich, Schutzkonzepte für die stark gefährdete Tierart zu entwickeln. Eine deutsch-brasilianische Kooperation aus Veterinärmedizinern und Biologen setzt das erste und aktuell einzige mehrjährige Forschungsprojekt zu Ökologie und Verhalten des Großen Ameisenbären um. Diese langjährige Arbeit wird unter anderem durch die finanzielle und fachliche Unterstützung des Kölner Zoos möglich.
Mittlerweile verfügt das Team über eine umfangreiche Datenbasis und große Expertise. Mit Hilfe von Kamerafallen und durch Verhaltensbeobachtungen wird die Lebensweise des Großen Ameisenbären in freier Wildbahn erforscht. Ein Fotoregister der ansässigen Individuen wurde angelegt. Erstmalig konnte beobachtet werden, dass weibliche Ameisenbären jährlich Nachwuchs bekommen. Das Team zeigte, dass die meisten Individuen in stabilen, sich gegenseitig überlappenden Streifgebieten leben. Außerdem wurde ein zuvor noch nicht beobachtetes Kommunikationssystem mittels Duftmarken entdeckt.
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