Vorstellabend STKK

Köln - 03. Oktober 2021                                                                         G.Weiden


70 Jahre Stammtisch Kölner Karnevalisten 1951 e.V.

Präsentationsabend beim StKK - ein Highlight jagte das Andere




Bis auf den letzten Platz war der Satory-Saal, am Samstagabend, besetzt. Die gutgelaunten Gäste erwartete ein erstklassiges Programm an dem jeder Literat seine Freude gehabt hatte. Schwerpunkt des Abends waren die Redner, die allesamt gut bis exzellent waren. In den Umbaupausen unterhielten Jongleur und Artist das Publikum. Der "Zirkus STKK" hatte natürlich auch einen Direktor. Diese Rolle hatte Mitmoderator Manfred Schweinheim übernommen. Als Moderator präsentierte sich Stephan Henseler, der Garant für gute Moderation.


Pünktlich um 18:00 Uhr zogen die Domstädter in den Saal, gefolgt vom Stammtisch-Zirkus. Von der Bühne aus sorgten sie für di richtige Stimmung gleich zu Beginn der Veranstaltung. Der Funke sprang sofort über und es wurde mitgesungen und geschunkelt. Die Begrüßung durch Baas Bruno Praß war kurz und knapp, denn das stramme Programm ließ kaum freien Spielraum zu.


DIE REDNER:

Damian - Dä Schofför der Kanzlerin - Dä Tuppes vum Land - Ne komische Hillije - Willi und Ernst - Dä Nubbel - Ne Hausmann


Der Nachwuchsredner Damian (16) hatte es sehr schwer. Da stand er - blutjung, auf großer Bühne, vor tausend Menschen mit hoher Erwartungshaltung und hyper-nervös. Obwohl er sich seit dem letzten Vorstellabend schon um einiges gebessert hatte, erreichte er das Publikum nur sehr schwer. Zu lange Pausen zwischen den Gags und vieles wirkte einfach nicht, weil es nicht altersgerecht war. Aber der Junge besitzt noch viel Potenzial und wird es sicherlich in den kommenden Jahren bis auf Kölns Bühnen schaffen.


Jens Singer alias "Dä Schofför der Kanzlerin" hat da ganz andere Probleme. Wer wird in Zukunft sein neuer Chef sein? Beim Autohändler bekommt er schon mal keinen neuen Mercedes für Laschet, denn der Händler macht keine Tauschgeschäfte. Die Grünen haben mit ihrer Doppelmoral alles "Verbaerbockt". Nach 16 Jahren Merkel gibt es für ihn Fragen über Fragen. Seine Rede ist zwiespältig und geht über flachen Klamauk bis hin zum starken Kabarettisten-Vortrag. Er erntete großen Applaus für seine politische Rede. Jens Singer, seit 20 Jahren Regierungsdirektor im Berliner Parlamentssekretariat, ist immer einen Lacher wert und ein gerngesehener Bühnengast bei den karnevalistischen Veranstaltungen.




"Dä Tuppes vum Land" Jörg Runge, der die flotte Reim-Rede beherrscht wie kein Zweiter, bewies dass er genauso flott im aktualisieren seiner Rede ist. Alles was sich in nur einer Woche neu ergeben hat wurde von ihm in der Rede aufgenommen. Mehrmals musste er seinen Vortrag unterbrechen, weil das Publikum sehr lauten und langen Zwischenbeifall gab. Für seine Top-Rede gab es vom Publikum Standing Ovations und jubelnden Applaus zum Abschied, und von Bruno Praß bekam er die Ehrenurkunde und -nadel in Bronze, für 10 Jahre Mitgliedschaft beim STKK , überreicht.




Willi und Ernst, die Rentner aus Leidenschaft, punkteten mit ihrem spritzigen Schlagabtausch. Bei den Beiden bleibt keine Auge trocken. Brüllendes Lachen als Ernst erklärte er strebe eine eigene Herdenimmunität an und habe sich schon 6 mal impfen lassen, mit allem was der Markt zu bieten hat. Momentaner Schutz: 340%. Auch für ihren Vortrag gab es Standing Ovations, viel Beifall und eine außer-sessionale Rakete.




Michael Hehn alias "Dä Nubbel", ein Redner für das gehobene Publikum. hatte am Samstagabend alle Aufmerksamkeit der im Saal anwesenden Gäste. Seine politische Rede war aktuell, sehr spitzfindig und auch frech. Ob Global, Deutschlandweit oder Köln betreffend, alle Politiker bekommen ihr Fett weg. Da sich in Köln auch in den letzten 2 Jahren rein gar nichts getan hat in puncto Strassen- und Opernbau ect., ist seine Rede in diesem Bereich, der Rede vor zwei Jahren sehr ähnlich. Als Redner ist Hehn, bei Sitzungen ohne Partycharakter, nur zu empfehlen. Auch für ihn gab es großen Beifall.




Letzter Redner des Abends "Ne Hausmann", Jürgen Beckers. Man kennt ihn und lauscht gespannt den neuesten Geschichten aus dem Leben eines Hausmannes. Trotz vorgerückter Stunde hatte er das Publikum schnell auf seiner Seite. Für seine lustigen Erzählungen erhielt er lauten und wohlwollenden Beifall.


MUSIKACTS:

Domstädter - Philipp Oebel - De Blömcher - Domhätzje Nadine - Ratsherren Unkel - Knallblech Brassband - Höhner


Die "Domstädter" sind, wie oben geschrieben, ein Garant die richtige Stimmung in den Saal zu bringen. Als Opener oder nach einer längeren Pause unverzichtbar.


Philipp Oebel, der Mann der leisen Töne, drang leider nicht bis in den letzten Winkel des Saales. Doch in den vorderen Reihen amüsierte er die Gäste mit seinen Krätzjen. Bei ihm hört man auch alte, in Vergessenheit geratene Lieder, da muss man zuhören können. Für solch große Säle sind seine hervorragenden Beiträge nicht geeignet., jedoch bei kleineren Veranstaltungen gut vorstellbar. Höflichen Applaus gab es von den Saalgästen für seinen Beitrag.





Bei "De Blömcher" gab es eine große Überraschung. Da wurde wieder "Blom un de Blömcher" daraus. Oly Blum der durch Abwesenheit glänzte ( wegen Job im Hänneschen Theater) wurde von Vater Hannes Blum vertreten. Hannes wurde mit großem Jubel aus dem Saal empfangen und freudig legte er mit seiner Show los, als sei er niemals weg gewesen. Natürlich gab es auch wieder Persiflagen auf verschiedene Künstler. Hannes als Mireille Matthieu ist schon ein Knaller, aber Mireille mit Merkel-Raute brachte die Gäste im Saal zum Brüllen. Frisch geduscht und im Bademantel kam Oly auf die Bühne und die Show ging ging im Doppelpack weiter. Wie der Vater so der Sohn. Da wurde Hohn un Hahn im neuen Gewand zum Leben erweckt, alte und neue Songs präsentiert. Ein rundherum Wohlfühl-Vortrag für alt und jung. Einfach nur herrlich und Öl für die kölsche Seele. Standing Ovations zum Abschied und für Oly eine Ehrenurkunde und -nadel in Silber für 20 Jahre Mitgliedschaft, überreicht von Bruno Praß.




Hannes Blum, der sein 50tes Bühnenjubiläum feiert, ist an diesem Abend zu den Wurzeln seiner Karriere zurückgekehrt. 1971 hatten er und sein Bruder Jürgen als "Blom un Blömche"  ihren ersten Auftritt, beim Vorstellabend des Stammtisches Kölner Karnevalisten. 

Lieber Hannes, zum 50ten Jubiläum auch von meiner Seite aus: HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!




Domhätzje Nadine (Fiegen) steht für Kölsche Schlager und Partystimmung. Leider war die Musik so laut, dass sie stimmlich kaum dagegen halten konnte. Das tat der Stimmung keinen Abbruch und Powerhätzje Nadine fegte über die Bühne und teilweise durch den Saal. Toller Auftritt, Sch....Technik und dadurch nur gemäßigter Beifall für Nadine.


Die "Ratsherren" aus Unkel am Rhein erinnerten schon mit ihrem Outfit an die Zeit der britischen Auswanderer nach Amerika. Mit Zylinder, schwarzem Frack und weißen Manschetten über den Schuhen sah man sich direkt auf die Mayflower versetzt. Die musikalische Darbietung war passend: Zu Beginn die britische Nationalhymne, die sich wie ein roter Faden durch die amerikanische Merch- and Brass- Musik wand. Alles erinnerte an die Gründerzeit. Sehr schönes Bühnenbild, flotte Musik die Stimmung bringt. Passend auch für große Säle.


Knallblech Brassband hatten wir letzte Woche schon beschrieben. Laut, viel Stimmung und viel Bewegung auf der Bühne. Sie werden den Weg zu den Jugendpartys finden.


Zum Schluss der Veranstaltung dann das "Schmankerl". Die Höhner traten auf die Bühne und niemand saß mehr auf seinem Stuhl. Vorzustellen braucht man sie eigentlich nicht, man kennt sie weit über Kölns Grenzen hinaus. Wirklich neue Songs gab es auch nicht, aber egal - Höhnerfans verzeihen alles. Für Hits "Hey Kölle", "Anna Havanna" und " Alles was ich will" gab es großen Jubel.


TANZGRUPPEN

Die Flöhe & Flühcher - Kammerkätzchen und Kammerdiener - De Höppemötzjer - Rheinveilchen  - Kölsch Hänneschen - Kammerkätzchen und -diener (die Großen)


Auch hier möchte ich mich nicht über jede einzelne Gruppe auslassen. Auf ihre Art und Weise ist jede Tanzgruppe einzigartig. Perfekt sind sie alle. Herausragend die Darbietung von der TG "Kölsch Hännes´chen", hier wird auf Akrobatik und halsbrecherische Würfe gänzlich verzichtet, man setzt voll und ganz auf traditionellen Tanz. Alle erhielten ihren wohlverdienten Beifall.


Fazit:

Alles in Allem ein sehr gut gelungener Vorstellabend im Jubiläumjahr, mit Kräften zwischen Gut und Spitzenmäßig. Auch hier dürften die Veranstalter einige Programmpunkte für die kommende Session oder die Session 21/22 gefunden haben. Für alle Veranstaltungsformen war etwas dabei.