Köln - 13. Juni 2025 Kölner Zoo
Fohlen-Freu(n)de: Seltene Przewalskipferde im Kölner Zoo geboren
Kommenden Sonntag ist KlimaTag im Kölner Zoo
Doppelte Fohlen-Freuden im Kölner Zoo: Im Mai kamen hier ein weibliches und ein männliches Przewalskipferd zur Welt. Die kleine Stute, geboren am 29. Mai, heißt „Vicky“. Mutter ist die achtjährige „Luna“. 13 Tage zuvor, am 16. Mai, kam der Hengst „Vitus“ zur Welt. Seine Mutter ist die 18-Jährige „Luca“. Vater beider Jungtiere ist der Kölner Zuchthengst „Vandan“. Die Herde umfasst nun insgesamt sechs Tiere.
Die kraftvollen Przewalskipferde sind auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion als „endangered“ (stark gefährdet) gelistet. Zoos sind schon lange für den Erhalt dieser Wildpferdeart aktiv. Voran gingen die Biologinnen und Biologen des Kölner Zoos, die Pionierarbeit als „Artenretter“ leisteten. Mehr als 30 Jahre managten sie das Erhaltungsprogramm für die Przewalskipferde. Sie koordinierten u.a., dass neue Bestände im riesigen Reservat Hortobagy in der ungarischen Puszta sowie komplett frei umherziehende Wildbestände in der Mongolei und in China aufgebaut werden konnten.
Umso erfreulicher: Vergangene Woche hat der Prager Zoo sieben Przewalskipferde im Altyn Dala Nationalpark in Zentralkasachstan erfolgreich ausgewildert. Der Zoo in Tschechiens Hauptstadt hat vor einigen Jahren die Leitung des Przewalskipferd-Rettungsprogramms übernommen. Unter den ausgewilderten Tieren waren vier Stuten aus dem Hortobagy-Reservat in Ungarn, für das auch der Kölner Zoo bereits Przewalskipferde zur Verfügung gestellt hat und das er seit 1997 unterstützt.
Der Zoo: Arche für den Artenschutz
Przewalskipferde sind das Paradebeispiel für die Rettung eines Wildtieres, das ohne den Einsatz von Zoos nicht überlebt hätte. Bereits 1969 war diese Art im natürlichen Verbreitungsgebiet, den Trockensteppen der Mongolei und Chinas, ausgestorben. Seit 1992 existieren die von Köln aus angeschobenen Wiederansiedlungsprojekte in verschiedenen Steppenlandschaften Chinas, der Mongolei, Ungarns und Kasachstans.
Alle gehen auf in Menschenobhut gezüchtete Tiere zurück. Drei bis vier Stuten werden im Schnitt pro Jahr aus europäischen Zoos allein in die Mongolei gebracht, um dort die wiederangesiedelten Bestände zu stützen. Der Populationstrend wächst insgesamt wieder. Experten gehen derzeit von 180 in der Wildnis lebenden Przewalskipferd-Paaren aus. Auch im ungarischen Nationalpark Hortobagy ziehen die Przewalskipferde frei umher. Seit 27 Jahren unterstützt der Kölner Zoo das Schutzprojekt in Ungarn je nach Bedarf mit Tieren zur Auswilderung, Geld oder biologischem Know-how.
Zur Biologie der Przewalskipferde
In der Wildbahn verlassen beide Geschlechter die Geburtsgruppe im Alter von ein bis zwei Jahren. Junghengste und von stärkeren Konkurrenten abgelöste Haremshengste bilden Junggesellengruppen. Darüber hinaus kommen auch einzeln lebende Hengste vor. Im Alter von fünf bis sieben Jahren versuchen sie, eine Stute im Kampf mit Haremshengsten zu übernehmen oder aber mit umherziehenden Jungstuten eine neue Gruppe zu bilden. Die Streifgebiete der Gruppen überlappen sich, es werden keine Territorien verteidigt. Wesentliche Bestandteile dieser Streifgebiete sind ausreichend Grasnahrung und permanente Wasserstellen. Auch im Rahmen des EEPs werden Junghengste nach ein bis zwei Jahren in einer Hengstgruppe untergebracht, wo sie im Kampfspiel die geschlechtstypischen Verhaltensweisen einüben können. Jungstuten werden vielfach ebenfalls für einige Jahre in Stutenherden untergebracht.
15. Juni: KlimaTag im Kölner Zoo
Kommenden Sonntag ist KlimaTag im Kölner Zoo. Er zeigt, wie bunt und vielfältig Klimaschutz sein kann. Zahlreiche Partner aus der Region geben Tipps und Anregungen, wie man im Alltag Energie sparen, nachhaltiger essen oder mobil unterwegs sein kann.
Zooexpertinnen und -experten informieren darüber, wie sich die Klimaveränderungen auf die Tierwelt auswirken. Wer sich an mindestens 10 Stationen Infos, Ideen und die dazugehörigen Stempel abgeholt hat, kann an einer Verlosung von tollen Preisen teilnehmen.
Quelle: Kölner Zoo / Ch. Schütt
Fotos: G. Weiden