Nachwuchs Paradieskranich

Köln – 21. Juli 2016

 

 Einfach paradiesisch: Im Kölner Zoo ist ein Paradieskranich geschlüpft

Zuchterfolg im Geflügelrevier des Kölner Zoos: Am 12. Juni ist bei den Paradieskranichen Nachwuchs geschlüpft. Es ist bereits das zweite Jahr in Folge, dass das Kranich-Elternpaar einen Jungvogel aufzieht. Aufzuchten durch die Elterntiere in Zoos sind bei dieser Art noch immer eine Seltenheit. Der Vater stammt aus einer Zuchtstation in Südafrika. Die Mutter kam 2010 auf Empfehlung des Zuchtbuchführers aus dem Zoo in Jersey nach Köln. Bevor das Weibchen allerdings ein befruchtetes Ei legen konnte, mussten die Biologen und Tierpfleger des Kölner Zoos nachhelfen: Das Weibchen wurde in den Tagen vor der Eiablage künstlich besamt.

Das Küken entwickelt sich prächtig und frisst mittlerweile alleine, obwohl die Elterntiere es sich nicht nehmen lassen immer wieder besondere „Leckerchen“  an ihr Junges zu reichen. Der Babyflaum macht den ersten Federn Platz und in ca. 2 Monaten ist der Jungkranich ausgewachsen. Zur Geschlechtsbestimmung wird ihm eine Feder entnommen um einen DNA-Test zu machen. Bernd Marcordes, Kurator im Kölner Zoo: „ Wir vermuten, wegen der jetzt schon sehr kräftigen Beine, dass es sich um ein männliches Tier handelt. Doch nur mit einem DNA-Test kann man das Geschlecht korrekt bestimmen.“

Im Oktober verlässt der kleine Paradieskranich den Kölner Zoo und zieht um nach Magdeburg, von dort aus wird man sich dann für einen passenden Partner/in auf die Suche begeben.

Besucher des Kölner Zoos können den kleinen Kranich in seinem Revier gegenüber der Roten Panda-Anlage beobachten. Dabei gilt: Abstand halten. Denn Kranicheltern verteidigen ihren Nachwuchs sehr aggressiv gegen Eindringlinge.

Infos zum Paradieskranich

Paradieskraniche erreichen eine Körpergröße von bis zu 120 cm. Ihre Flügelspannweite kann bis zu 200 cm betragen. Beide Geschlechter sind gleich gefärbt. Besonders auffallend sind die weiß befiederte Kopfplatte und die schwarzen Schwanzfedern, die schleppenartig fast bis auf den Boden herabreichen. Paradieskraniche leben im trockenen Grass- und Kulturland Südafrikas, dessen Wappentier die Vögel sind. Der Freilandbestand ist aufgrund von vermehrtem Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft und der Umwandlung von Offenland in Baumplantagen in manchen Provinzen seit 1980 um 90 Prozent zurückgegangen. Teilweise sind sie sogar völlig verschwunden.

Die Vögel brüten in einfachen Nistmulden auf dem Boden. Die gelblich-braun gesprenkelten Eier werden vom Weibchen bebrütet. Nach rund 30 Tagen Brutzeit schlüpfen die Küken. Als Nestflüchter können diese bereits nach wenigen Stunden den Elterntieren folgen. Paradieskraniche ernähren sich sowohl von Körnern und Samen, als auch von größeren Insekten, Würmern, Schnecken. Ab und zu erbeuten die Vögel sogar Eidechsen und Kleinsäuger.

Seit 1998 wird die Europäische Gehege-Population dieser Art im Rahmen eines Zuchtprogramms vom Zoo Warschau koordiniert. In Europa werden derzeit knapp 100 Paradieskraniche in 42 Zoos und Vogelparks gezeigt. (Quelle: Zoo Köln)

Fotos: © Gudrun Weiden