1. Kneipensitzung der KG Kölsche Sproch

Köln - 28. Januar 2016

KG Kölsche Sproch von 2015 e. V.
1. Nostalgische Kneipensitzung einer jungen Gesellschaft


Nichts ist unmöglich, schon gar nicht im Kölner Karneval. Dies bewies die junge Karnevals-Gesellschaft Kölsche Sproch e. V. am vergangenen Dienstag. Erst im September ins Leben gerufen hatten sie nur wenige Wochen später zu ihrer ersten Kneipensitzung eingeladen. Unter der Mithilfe der "Kölschagentur" hatte die "KG Kölsche Sproch", die sich explizied für den Erhalt des Kölschen Sprachgebrauchs einsetzen,  ein tolles Programm zusammengestellt. Die närrischen Gäste strömten ins Brauhaus Dom im Stapelhausum mit den SÖLZER RINGELDÜVJER - FUNKY MARYS - NE SCHWAADLAPPE - TACHELES - WICKY JUNGGEBURTH - HANNES BLUM und PAPALLAPAP den Karneval zu feiern.


Fiere met Hätz un Jeföhl.....
...so die Devise der KG Kölsche Sproch. Viel Spaß hatten die Jecken im fast ausverkauften Dom im Stapelhaus an diesem Programm und einem (oder mehreren) lecker frisch gezapften Kölsch auf den Tischen, das von echten Köbessen serviert wurde. Hier fing das nostalgische kölsche Jeföhl schon an und setzte sich sogleich fort. Präsident Peter Müller, der mit den Sölzer Ringeldüvjer die Bühne betrat führte souverän durch den karnevalistischen Abend. Zu Beginn hieß es erst einmal warmschunkeln zu alten Melodien. Der Damenchor "Sölzer Ringeldüvjer" ,unter der Leitung von Stephan Krüger, präsentierten Lieder von Ostermann bis Bläck Fööss. Dabei schien das Brauhaus mit zu schunkeln. Der Chor der "antiken Mädchen", stilgerecht gekleidet, eroberte das Publikum im Sturm.
Bei den "Funky Marys" wurde nicht nur geschunkelt und mitgesungen, bei ihren Titeln u. a. wie: E Stöck vun dir - Du kannst nicht treu sein- wibbelten die Gäste fleißig mit. Laute Zugaberufe und die erste und einzigste Rakete
heimsten die Funkys für ihren Auftritt ein.
Nostalgisch ging es weiter mit Wicky Junggeburth. Dieser tat erstmal seine Freude über die Einladung zu diesem Event kund. Da auch er ein Verfechter der "kölschen Sproch" ist lobte er den Entschluss der "KG Kölsche Sproch" sich für diesen Sprachgebrauch einzusetzen. Wicky´s teils deftige Rede ließ beim Publikum die Lachtränen fließen und wurde nach Zugabe mit stehenden Ovationen  honoriert.
"Et Blömche" Hannes Blum legte an diesem Abend eine One-Man-Show aufs Parkett, oder besser gesagt eine One-Hahn-Show. Er besang den Hahn in all seinen Facetten, auch das ist Nostalgie - denn wer weiß schon genau wie alt der Hahn eigentlich ist. Ohne Zugabe kam auch Et Blömche nicht von der Bühne.
Zum Abschluss hieß es noch einmal hoch von den Stühlen mit "Papallapap". Die Band um Frontmann Rafael Sauer ließ das Brauhaus auf dem Kopf stehen und dies nicht nur bei ihrem diesjährigen Mottolied. Trotz einer Erkältung des Sängers ließen sie es nicht nehmen den Zugaberufen zu folgen, es waren drei bis vier Zugaben bevor die Stimme ihn verließ. Die jecken Gäste bedankten sich mit frenetischem Applaus.

Dat wor schön, spontan un ech kölsch
Eigentlich war eine Pause im Programm vorgesehen, doch dies klappte nicht so wie vorgesehen. Die Tür zum Brauhaus öffnete sich pünktlich zur Pause und herein strömte der Musikzug der "Bürgergarde Blau-Gold" die dem Publikum diese Pause versüßte. Diese spontane Aktivität machte den Gästen viel Spaß und ließ die Stimmung weiterleben, dat es Kölle!
Die KG Kölsche Sproch sieht sich nicht nur als Botschafter der kölschen Sprache sondern auch als Talentschmiede junger Künstler. Alles kann doch kölsch muß! So übernahmen sie von der Kölner Sängerin und Songschreiberin "AMADEA" das Lied "Uns kölsche Sproch" als ihre Vereinshymne. Zusammen mit dem Vorstand der KG stellte Amadea den Song vor:

"Uns kölsche Sproch, die kütt vun Hätze,
ob mer se singe oder verzälle dun.
Uns kölsche Sproch es jet Besonderes,
läuf uns wie Botterflöckche üvver de Zung."
(Refrain)

Zum Schluss kann man der "KG Kölsche Sproch von 2015 e. V." nur gratulieren zu einem solch erfolgreichen Start in den

Sitzungskarneval. Einer Sitzung wie sie früher war, mit Herz und Gefühl und vor allem mit Künstlern die das kölsch Sprechen nicht verboten bekommen, sondern wo es ausdrücklich gewünscht ist. Da geht jedem Kölner Herz und Seele auf. Eine Sitzung wo jedem Redner die Aufmerksamkeit die ihm gebührt  zu Gute kommt. Es muss nicht immer Party sein. Weiter so: Su un nit Anders - wir freuen uns auf das nächste Mal.

Foto u. Text: (c) Gudrun Weiden