Frack trifft Kostüm - Fidele Zunftbrüder

Köln – 22. Januar 2018

Fidele Zunftbrüder – Frack trifft Kostüm

Ehrengäste rockten mit den Höhner die Bühne

Wenn die einen Gäste im schicken Outfit und die Anderen bunt kostümiert erscheinen, dann weiß man: wir sind bei den „Fidelen“ auf der "Frack trifft Kostüm-Sitzung“. So konnte man sich nicht satt sehen an der Vielfalt der Bekleidung, als der große Saal im Maritim die Pforten öffnete. Den gutgelaunten Gästen wurde ein Programm der Spitzenklasse geboten. Schon der Einmarsch war die reinste Augenweide, denn der Elferrat bezog die Bühne mit dem Musik- und Tanzcorps „Jan von Werth“.

Das „who is who“ des Kölner Karnevals gab sich sozusagen die Klinke in die Hand. Guido Cantz,  Kasalla, Marc Metzger, die Tanzgruppe Kölsch Hännes´chen und die Höhner bestritten die erste Halbzeit der Sitzung. In der zweiten Hälfte wurde den Zunftmüüs, den Domstürmern, Martin Schopps, dem Dreigestirn und den Bläck Fööss zugejubelt.

Wie nicht anders zu erwarten, gab es wieder einige Besonderheiten im Laufe der Veranstaltung, denn die „Fidelen Zunftbrüder“ tanzen seit 99 Jahren schon aus der Reihe.

Marc Metzger, der in diesem Jahr sein 30 jähriges Bühnenjubiläum feiern kann, wurde zum Ehren- Schusterjungen ernannt. Noch auf der Bühne wurde er kurzerhand in das Schusterjungen-Kostüm gesteckt und sichtlich gerührt nahm er die Ehrenurkunde von Theo Schäfges, Präsident der Fidelen Zunftbrüder, entgegen. Doch das war noch nicht alles. Marc, der 2019 pausiert, bekam eine zweite Urkunde überreicht. Diese beinhaltet, dass Marc und Ehefrau Veronika zu allen Veranstaltungen, im kommenden Jahr, der Zunftbrüder eingeladen sind. Mit dem neuen Outfit des Schusterjungen wäre er ja fast inkognito. Im Notfall aber könne er sich ja im Elferrat verstecken, so die Ansage von Schäfges.

Frontmann der Höhner, Henning Krautmacher, holte bei deren Auftritt die Ehrengäste auf die Bühne. Aus voller Brust sangen Elfie Scho-Antwerpes, Wolfgang Bosbach, Hans Meiser, Harry Wijnvoord, Franz-Josef Möhlich (Präsident Dachverband Koblenzer Karneval) und das Kölner Urgestein Jean Pütz, Viva Colonia.

Für das amtierende Kölner Dreigestirn gab es Bilder von Gerda Laufenberg als Geschenk. Die Künstlerin hat die „fast“ 100 Jahre Vereinsgeschichte in ihren Bildern festgehalten, dem genauen Betrachter bleibt der Werdegang der „Fidelen Zunftbrüder“ und der angehörigen Tanzgruppe „Zunftmüüs“ nicht verborgen. Bei dem Auftritt des Dreigestirns war es Prinz Micha II. der aus der Reihe tanzte. Zur Freude des Publikums lief er singenderweise quer durch den Saal, die Treppe hoch über die Balustrade und wieder zurück auf die Bühne. Selbst der Fotograf der ihm folgte, konnte bei dieser Geschwindigkeit kaum mithalten.

Die „Zunftmüüs“ staunten nicht schlecht nach ihrem Aufmarsch auf die Bühne. Da spielte doch die Combo die Erkennungsmelodie der „Blauen Jungs“, erstaunte und ungläubige Gesichter nicht nur bei den Tänzer/innen, sondern auch bei allen anderen Mitgliedern der Fidelen. Da kamen doch tatsächlich die „Blauen Jungs“ einmarschiert und eroberten die Bühne. Nach dem Erstaunen folgten freudige Begrüßungen und Thomas Fassbender, der Kommandant der Zunftmüüs, erklärte allen im Saal, wie es zu diesem besonderen Support gekommen war. Am Vortag hatten sie einen Auftritt in den Niederlanden, sowie auch die Blauen Jungs. Die Blauen Jungs hatten sich den Spaß erlaubt, bei ihrer Darbietung, die Müüs mit auf die Bühne zu holen und forderten zum mittanzen auf. Völlig ungeübt tanzten die Müüs nun den „Matrosen-Boogie“, da gab es viel zu lachen bei den Akteuren und im Publikum. Doch Rache ist süß! Nach den Auftritten lockte Müüs-Kommandant Thomas, die Tanzmarie Julia von den die Blauen Jungs weg. Auf Händen wurde sie zum Müüs Bus getragen, eingepackt und verschleppt. Die Tanzmarie-Entführung endete in Köln, wo man sie gesund und munter wieder an Blauen Jungs gab. Besonderheit an dieser Entführung: Julia ist eine ehemalige Tänzerin der Zunftmüüs. Die Tanzgruppen in Köln „danze nit nur us d´r Reih“, sondern verstehen sich auch untereinander prächtig, wie diese Aktion bewies.

Es war ein wirklich gelungener Abend bei der KKG Fidelen Zubftbrüder von 1919 e.V. , der mit den Bläck Fööss ein rauschendes Ende fand. Jeder der dabei war fragt sich: Kann man das im nächsten Jahr, zum 100 jährigen Bestehen, noch toppen?

 

©G.Weiden