Picasso schwer verliebt

Köln - 05. Oktober 2017

Picasso ist schwer verliebt

Neues Pinselohrschwein im Kölner Zoo eingezogen

Der Kölner Zoo freut sich, seinen Besuchern ein neues weibliches Pinselohrschwein zeigen zu können. „Cassie“ lebt auf der Anlage am Nashornhaus. Die Pinselohrschweindame kam am 29 August 2017 aus dem Zoo Colchester an den Rhein. „Cassie“ ist mit 6,5 Jahren nur ein paar Monate älter als Mitbewohner „Picasso“. Der ursprünglich aus dem Zoo Landbau stammende Eber zog im Juni 2012 nach Köln. 
 
„Cassie“ tritt den Tierpflegern gegenüber selbstbewusst auf. Sie hat eine lebhafte Natur und sich mit ihren außergewöhnlich schönen und namensgebenden Ohrpinseln bereits in das Herz von Eber „Picasso“ geschlichen. Nachdem der Zoo im März dieses Jahres seine alte Pinselohrschweindame „Ruwana“ wegen Altersschwäche einschläfern musste, war „Picasso“ eine Zeitlang allein. Der Zoo ist nun froh, mit „Cassie“ eine attraktive Nachfolgerin gefunden zu haben. Nach einer Eingewöhnungsphase in ihrem Stall und der Zusammengewöhnung sind beide Schweine nun gemeinsam auf der großen und natürlich gestalteten Außenanlage sowie in ihren Ställen durch die große Panzerglasscheibe im Nashornhaus zu sehen.
 
Die hübschen rotbraunen Pinselohrschweine stammen aus den feuchten Wäldern und Sumpfgebieten des westlichen bis zentralen Afrikas. Sie sind eine auffällige Erscheinung. Die Grundfärbung ihres Fells ist rötlichbraun. Entlang des Rückens erstreckt sich ein weißer Aalstrich. Das Gesicht ist schwarz gefärbt und weist weiße Augenringe und einen weißen Rüssel auf. Charakteristisch sind außerdem der lange Backenbart und die namensgebenden schwarzen oder weißen Büschel an den blätterförmigen Ohren.
 
 
Beide Geschlechter haben Hauer. Diese verlängerten Eckzähne wachsen aus Ober- und Unterkiefer und schleifen sich aneinander ab. Die Männchen haben außerdem warzenartige Auswüchse des Nasenbeins unterhalb der Augen. Sie erreichen eine Kopfrumpflänge von 100 - 150 cm, eine Schulterhöhe von 55 - 80 cm und ein
Gewicht von 45 - 120 kg. Mit diesen Maßen sind sie eine beliebte und damit auch scheue Beute von einheimischen Jägern, aber natürlicherweise auch von Leoparden und Tüpfelhyänen. Im Bedrohungsfall können sie schnell laufen und gut schwimmen,
verteidigen sich aber manchmal auch gegenüber ihren Fressfeinden, indem sie diese attackieren.
 
Pinselohrschweine ernähren sich schweinetypisch als Allesfresser von Wurzeln, Knollen und Früchten, aber auch Insekten, kleinen Wirbeltieren und sogar Aas. Mancherorts werden die Tiere als Plage angesehen, da sie in Plantagen einfallen und diese durch ihr Wühlen verwüsten können. Insgesamt ist die Art weitverbreitet und nicht vom Aussterben bedroht. Pinselohrschweine leben in Familiengruppen von zwei bis 15 Tieren, die oft von einem Keiler begleitet werden. Sie sind territorial und markieren ihre Reviere durch Drüsensekret oder indem sie Baumstämme mit ihren Hauern anritzen. Die Fortpflanzung findet über das ganze Jahr hinweg statt. Nach 120 bis 130-tägiger Tragzeit bringt das Weibchen ein bis sechs (durchschnittlich vier) Jungtiere zur Welt. Die Neugeborenen tragen helle Fellstreifen, sind Nestflüchter und können der Mutter schon kurz nach der Geburt folgen. Männchen und Weibchen einer Gruppe kümmern sich um den Nachwuchs, der nach zwei bis vier Monaten entwöhnt und mit zwei bis drei Jahren geschlechtsreif wird. Sie werden im Zoo bis zu 20 Jahre alt. (Quelle: Zoo Köln)
 
Fotos: (c)G.Weiden